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Fallstudie: Professionelle Reinigung einer Zahnarztpraxis in Berlin-Mitte

In diesem Artikel:

Reinigung Zahnarztpraxis Berlin Fallstudie

Kurzüberblick

Die Ausgangslage

Als uns an einem Dienstagvormittag der Praxismanager einer großen Zahnklinik aus Berlin‑Mitte anrief, hörten wir sofort die Dringlichkeit in seiner Stimme: „Wir brauchen dringend Unterstützung – am besten gestern.“ 

Hygiene ist in Zahnarztpraxen nicht verhandelbar. Trotzdem war genau das zum Problem geworden: Flächen wurden nur oberflächlich gewischt, Desinfektionszyklen nicht eingehalten, Teams erschienen unregelmäßig – und das in Räumen, in denen täglich invasive Eingriffe stattfinden. 

Spätestens als die interne Hygienebeauftragte vor einer möglichen Meldung an das Gesundheitsamt warnte, war klar: Es musste etwas passieren. So begann unser Auftrag der Reinigung einer Zahnarztpraxis in Berlin‑Mitte.

Wer ist der Kunde?

  • Die Praxis: Eine mehrstühlige zahnärztliche Fachklinik mit chirurgischem Schwerpunkt, Prophylaxezentrum, Röntgenbereich, Steri‑Zone und Verwaltung – insgesamt rund 800 m² Nutzfläche über zwei Etagen, mitten im dicht getakteten Praxisalltag von Berlin‑Mitte.
  • Patientenaufkommen: Hohe Frequenz, teils lange Behandlungstage bis in den frühen Abend.
  • Hygienerelevanz: Unterschiedliche Risikobereiche (OP‑nahe Behandlungen, Aufbereitung von Medizinprodukten, Wartebereiche mit Publikumsverkehr) erfordern differenzierte Reinigungs‑ und Desinfektionspläne.

Was war das Problem – und warum wurde SEGRA kontaktiert?

Die Praxis hatte bereits mit einem Reinigungsdienst gearbeitet – allerdings mit ernüchternden Erfahrungen:

  • Unzuverlässige Personalpräsenz: Mitarbeitende kamen verspätet, gar nicht oder verließen das Objekt deutlich früher als vereinbart.
  • Unterschrittene Reinigungszeiten: Teilweise war nach 10–15 % der kalkulierten Zeit „fertig“ gemeldet – ohne messbare Leistung.
  • Qualitäts- & Hygienemängel: Sichtverschmutzungen, Flecken auf Behandlungseinheiten, Desinfektionsmittel falsch dosiert; Risiko reputations‑ & aufsichtsrelevant.
  • Keine zertifizierten Managementsysteme: Weder DIN EN ISO 9001 (Qualitätsmanagement) noch DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagement) lagen vor – wichtig für nachvollziehbare Prozesse & Compliance.
  • Kommunikationsbarrieren: Kaum oder kein Deutsch im Team → Missverständnisse bei Hygieneprioritäten & Schlüsselalarmierung.

Der Praxismanager suchte einen ISO‑zertifizierten, medizinisch erfahrenen Reinigungsdienstleister mit klaren Prozessen – und kam über eine Empfehlung aus dem Kolleg:innenkreis zu SEGRA.

Herausforderungen & Rahmenbedingungen

Jeder Auftrag hat seine Tücken; bei dieser Praxisreinigung Berlin waren es gleich mehrere:

  1. Zeitdruck & Wechsel im laufenden Betrieb – Die alte Firma sollte fristlos abgelöst werden. Wir mussten Planung, Angebot, Personaldisposition und Materiallogistik innerhalb von 24 Stunden stemmen.
  2. Sensibles Schlüsselobjekt mit Alarmtechnik – Zutritt erst nach Praxisschluss (ab 20:00 Uhr), strenge Alarm‑/Schließprotokolle, dokumentierte Schlüsselwege.
  3. Heterogene Flächen – Behandlungsräume, Sterilisationsbereich, Labor, Wartezone, Sanitär, Verwaltung: unterschiedliche Hygienestufen, unterschiedliche Chemien, unterschiedliche Kontaktzeiten.
  4. Gefahr der Kreuzkontamination – Ohne klare Zonierung (Farbkodierung, Tuchwechsel, Gerätereinigung) steigt das Risiko exponentiell.
  5. Dokumentationspflichten & Audits – Medizinische Einrichtungen müssen Hygienepläne führen, Maßnahmen dokumentieren und Prüfroutinen nachweisen; das gilt auch für Fremddienstleister.

Warum das so wichtig ist? In Deutschland gelten für medizinische Einrichtungen (und damit auch für Zahnarztpraxen) verbindliche Hygienestandards, die sich u. a. aus KRINKO‑Empfehlungen, Anforderungen zur Aufbereitung von Medizinprodukten, TRBA 250 (Biologische Arbeitsstoffe) sowie praxisinternen Hygieneplänen ableiten. Diese Vorgaben beeinflussen direkt, wie Reinigung, Desinfektion, Personalunterweisung und Dokumentation organisiert werden müssen.

Unser 24‑Stunden‑Plan – Vom "Notruf" zum laufenden Auftrag

Phase 1: Sofortige Kontaktaufnahme & Erstabstimmung (Tag 0, vormittags)

Telefonische Aufnahme der Problemfelder, Leistungsumfang, Risikobereiche, gewünschtes Startdatum.

Phase 2: Vor‑Ort‑Besichtigung & Aufmaß (Tag 0, nachmittags)

Wir waren persönlich noch am selben Tag in der Praxis. Gemeinsam mit der Hygienebeauftragten haben wir:

  • Flächenstrukturen erfasst (Raumtypen, m², Frequentierung).
  • Hygienestufen je Raumgruppe klassifiziert.
  • Reinigungs‑ vs. Desinfektionsintervalle festgelegt.
  • Ablauffenster nach Praxisschluss abgestimmt (Start 20:00 Uhr).

Phase 3: Angebot & Leistungsverzeichnis (Tag 0, Abend)

Transparenter Leistungsplan mit klaren Frequenzen, Chemieeinsatz, Kontrollpunkten.

Phase 4: Auftragserteilung & Übergang (Tag 1)

Der Kunde entschied sich sofort: fristlose Kündigung der Vorfirma, SEGRA Übernahme. Schlüsselübergabe & Alarmcode‑Briefing noch am Abend.

Phase 5: Startreinigung (Tag 1, 20:00 Uhr)

Intensivreinigung zur hygienischen Nullebene, danach Übergang in die regelmäßige Unterhalts‑ und Desinfektionsroutine.

So reinigen wir heute – seit über 7 Monaten erfolgreich

Die tägliche Routine ist eingespielt. Nachfolgend einige zentrale Bausteine unseres Konzeptes für die Unterhaltsreinigung der Zahnarztpraxis in Berlin‑Mitte:

1. Fester Zeit-Slot ab 20:00 Uhr

Unsere Teams beginnen unmittelbar nach Praxisschluss. So stören wir den laufenden Betrieb nicht und haben freie Bahn für die vollständige Flächenbearbeitung.

2. Geschultes, deutschsprachiges Stammteam

Alle Mitarbeitenden sprechen Deutsch – wichtig für Sicherheitseinweisungen, Rückfragen zu Medizinprodukten und Alarmanlagen. Neue Kräfte laufen grundsätzlich im Doppel mit mir oder einem/r Objektleiter:in ein, bevor sie eigenständig arbeiten.

3. Strenges Vier‑Farb‑System & Zonierung

Tücher, Mopbezüge, Eimer und ggf. Handschuhe sind farbcodiert: Rot = hochkontaminierte Sanitärbereiche, Gelb = übriger Sanitär‑/Handwaschbereich, Blau = allgemeine Praxisflächen (Empfang, Flure), Grün = medizinisch sensible bzw. instrumentennahe Bereiche nach Absprache. Diese Codierung reduziert Kreuzkontaminationen und macht Hygienefehler sichtbar. Farbwechsel wird dokumentiert; Verbrauch je Bereich ist nachverfolgbar. Leitlinie: „Farbe bleibt im Bereich.“

4. Desinfektionsmittel nach Hygienestufe

Wir setzen VAH‑gelistete bzw. RKI‑empfohlene Desinfektionsmittel gemäß Wirkbereich und Einwirkzeiten ein; Dosierung erfolgt über geschlossene Dosiersysteme. Dokumentationsblätter listen Produkt, Konzentration, Partie, Anwender.

5. Flächentrennung & Gerätereinigung

Reinigungstrolleys sind nach Zonen bestückt; kontaminationskritische Bereiche werden zuletzt oder im separaten Gang bearbeitet. Zubehör wird am Ende jedes Einsatzes gereinigt und getrocknet.

6. ISO‑gestützte Prozesskontrolle

SEGRA arbeitet mit zertifizierten Managementsystemen nach DIN EN ISO 9001 (Qualität) und DIN EN ISO 14001 (Umwelt). Für die Praxis bedeutet das: nachvollziehbare Abläufe, dokumentierte Schulungen, auditsichere Nachweise, ressourcenschonender Chemieeinsatz.

7. Kontrollierte Objektübergabe

Jede Neueröffnung eines Objekts erfolgt begleitet: Der/die Objektleiter:in prüft die vollständige Umsetzung des Leistungsverzeichnisses an den ersten Einsatztagen, nimmt Fotos in kritischen Bereichen auf und kalibriert die Zykluslängen mit dem Praxismanagement.

8. Regelmäßige Qualitätsaudits

Monatliche Checklisten‑Audits (optisch + Hygienepunkte), halbjährliche Kundengespräche, “Sofort‑Fix” bei Reklamation. Auditprotokolle fließen in unser QMS zurück (PDCA‑Zyklus). Strukturierte Audit‑ und Verbesserungsprozesse sind Kernanforderungen moderner Qualitätsmanagementsysteme und schaffen Transparenz für Dienstleister und Auftraggeber.

Ergebnisse & Nutzen für den Kunden

7 Monate nach Start ziehen Praxisleitung und SEGRA eine gemeinsame Bilanz:

Kennzahl / Beobachtung Situation vorher Heute mit SEGRA Kommentar
Personalpräsenz unregelmäßig; Ausfälle >98 % planmäßige Besetzung durch festes Stammteam & Backup-Pool
Dokumentierte Reinigungszeit teils nur 10–15 % der Sollzeit Sollzeiten eingehalten; Transparenz via Leistungsverzeichnis digital rückmeldbar
Hygienestatus kritischer Bereiche wiederkehrende Beanstandungen keine gemeldeten Hygiene­mängel >24 Monate interne Begehungen Praxis + SEGRA Audits
Kommunikation Sprachbarrieren deutschsprachige Teams, feste Ansprechpartner direkte Rückmeldung möglich
Auditfähigkeit keine ISO-Nachweise ISO 9001 & 14001 Zertifikate verfügbar unterstützt Compliance & Ausschreibungsfähigkeit.

Feedback aus der Praxis

„Seit SEGRA da ist, schlafen wir besser. Die Räume sehen nicht nur sauber aus – wir haben Prozesse, auf die wir uns verlassen können.“

– Praxismanager (Name auf Wunsch anonymisiert).

Fazit – Was diese Case Study zeigt

Wenn Medizin auf Zeitdruck trifft, braucht es Partner, die Prozesse beherrschen. Die professionelle Reinigung einer Zahnarztpraxis ist kein „Putzjob“, sondern ein integraler Teil des Hygienemanagements – mit Auswirkungen auf Patientensicherheit, Behördenkonformität und Markenreputation Ihrer Praxis. 

SEGRA hat in Berlin‑Mitte gezeigt, wie schnell ein belastbares System aufgebaut werden kann: klare Planung, geschulte Teams, Farbcodierung, dokumentierte Desinfektionsmaßnahmen und ISO‑gestützte Qualitätssicherung. Genau diese Kombination sorgt dafür, dass die Praxisleitung heute sagen kann: „Wir fühlen uns hygienisch sicher – und haben den Kopf frei für unsere Patient:innen.“

Gut zu wissen

Das ist bei der Reinigung einer Zahnarztpraxis wichtig:

Dieser Abschnitt ist für Sie relevant, wenn Sie selbst eine Zahnarztpraxis betreiben oder für das Praxismanagement verantwortlich sind.

Was gehört zur professionellen Praxisreinigung?

Eine medizinisch korrekte Praxisreinigung umfasst mehr als „saubere Böden“ – sie integriert abgestufte Reinigungs‑ und Desinfektionsmaßnahmen je nach Hygienerisiko, schriftliche Hygienepläne, geschultes Personal, geeignete Desinfektionschemie, Farb‑/Zonenkonzepte zur Kreuzkontaminationsprävention sowie nachvollziehbare Dokumentation.

Pflicht: Praxisinterner Hygieneplan

Jede Arzt‑ bzw. Zahnarztpraxis benötigt einen schriftlichen Hygieneplan, der Zuständigkeiten, Mittel, Einwirkzeiten, Frequenzen und validierte Aufbereitungswege dokumentiert; er ist Grundlage interner und externer Prüfungen.

Aufbereitung von Medizinprodukten – warum das auch die Gebäudereinigung betrifft

Instrumente werden nach Risikoklassen (unkritisch, semikritisch, kritisch) eingestuft; davon hängen Reinigung, Desinfektion und ggf. Sterilisation ab. Flächen in der Nähe dieser Instrumente – Ablagen, Steri‑Durchreiche, Verpackungstische – müssen mit passenden Mitteln und kontrollierten Arbeitswegen behandelt werden, um Re‑Kontamination zu vermeiden.

Unterschied: Medizinische Reinigung vs. klassische Unterhaltsreinigung

Unterhaltsreinigung fokussiert optische Sauberkeit und Werterhalt (Staubwischen, Bodenpflege, Sanitär). Medizinische Praxisreinigung ergänzt verpflichtende Hygienefaktoren: Desinfektionspflichtige Flächen, definierte Kontaktzeiten, Chargen‑ und Mitteldokumentation, Trennung kontaminierter Arbeitsmittel, Schutzkleidung & Arbeitsschutz nach TRBA 250.

Farbcodierung & Kreuzkontamination vermeiden

Ein etabliertes Vier‑Farb‑System (Rot/Gelb/Blau/Grün) ordnet Reinigungsutensilien definierten Hygienebereichen zu und senkt das Risiko der Keimverschleppung deutlich – vorausgesetzt, das System wird konsequent kommuniziert und eingehalten.

Qualitäts‑ & Umweltmanagement als Vertrauensfaktor

ISO‑zertifizierte Dienstleister (DIN EN ISO 9001 & 14001) arbeiten nach dokumentierten, auditierbaren Prozessen, was für medizinische Einrichtungen Transparenz, Nachvollziehbarkeit und häufig bessere Ausschreibungsfähigkeit bedeutet; gleichzeitig fördern Umweltmanagementsysteme einen ressourcenschonenden Einsatz von Chemie & Verbrauchsmaterial.

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Wir unterstützen Sie gern – ob Zahnarztpraxis, MVZ oder spezialisierte Fachambulanz. Informieren Sie sich über unser vollständiges Leistungsportfolio: Gebäudereinigung Komplettservice

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Über den Autor

Christian Langer

Christian ist Objektbetreuer bei SEGRA. Seit 2014 betreut er über 50.000 m² Büroflächen und teilt hier praxisnahe Reinigungstipps.